16.06.2019 – Das Kribbeln von  Senja (my love)

Die Jungs können sich nur schwer von Riesenhüpfkissen und Tieren trennen, zum Glück brauchen die Eltern ewig um alles zu erledigen, was man auf einem Camping eben so erledigen muss. Bei diesem gibt es sogar die Autowäsche mit dem Hochdruckreiniger umsonst, natürlich wollen auch die kleinen und großen Racker mal auf den „Auslöser“ drücken.

Der Bulli ist aber nur kurz befreit vom Pistenstaub, denn auf dem Schotter geht es weiter Richtung Anderdalen Nationalpark. Die Traumfänger fahren vor und durch die einmalige Landschaft Senjas. Wir sind beeindruckt, während wir langsam und genüsslich über kleine Straßen fahren, offenbart sich eine wundervolle Aussicht nach der anderen. Der strahlende Sonnschein tut sein übriges und wir versinken ganz in diesen besonderen Momenten unserer Reise.

Am Wanderparkplatz angekommen gibt es erst mal Mittagessen, bei uns Haferflocken, bei den Traumfängern Brot – das ist jeweils Tradition. Dann stehen wir am Fuße eines Berges und müssen feststellen, dass wir mehrere Schneefelder passieren müssten um einen Punkt mit guter Aussicht zu erreichen. Drei Kinder von drei bis sechs Jahren und zwei Säuglinge – sollen wir das wirklich machen? Es weht kein Wind, die Wettervorhersage ist stabil  (Sonne pur) und wir entschließen uns, eine kleine Wanderung zu wagen.

Rike, Jaron und Fabian ziehen ihre Wanderschuhe an und Staunen nicht schlecht, als die anderen Kinder in Barfußschuhen losmarschieren. Naja, wir mussten vorher schon feststellen, dass die Jungs hart im Nehmen und richtige „Draußenkinder“ sind. Warum auch nicht  🙂  Steil geht es nach oben, der Schnee ist weich und nicht mehr tief. Kein Harschdeckel, kein Eis, nicht genug Schnee und nicht steil genug für eine Lawine. So darf es weiter gehen.

Dann passiert doch noch etwas Aufregendes: das Panorama das uns am höchsten Punkt der kleinen Wanderung erwartet. Alle haben tapfer durchgehalten und werden mit Blicken auf die wunderschöne Berglandschaft, das Meer, Seen und einen Bach belohnt. Dazu gibt es Leckereien und Obst. Den kleinen Gipfel den wir uns auserkoren hatten erreichen wir indes bei Weitem nicht, da haben wir die Distanz von unten falsch eingeschätzt.

Uns hüpft das Herz und kaum einer kann einen kleinen Freudenschrei unterdrücken, als uns die nächste Belohnung ereilt – wir hüpfen, laufen und schlittern die Schneefelder hinunter. Was für ein Spaß. Ganz unten ist es den Jungs dann doch zu viel, auch unserem Jaron sind die Füße zu kalt und alle müssen rasch raus aus den nassen Socken und die Treter mal ein bisschen aufwärmen.

Als hätte uns dieser Tag nicht schon genug Freude gewährt, erleben wir dann noch ein kleines Abenteuer. Also zumindest der Ford Transit Waldemar, Marius und Nora erleben ein kleines Abenteuer, denn Fabians Vorliebe für raue Zufahrten zum Übernachtungsplatz treibt heute die Traumfänger an einen wundervollen Ort mit herrlichem und nahezu einsamen Meerblick. Mitten im schwersten Teil des wilden kleines Weges sagt Lasse von hinten: “Wenn jetzt der Bus kaputt geht, haben wir kein zu Hause mehr.“

Wenn auch knapp, aber alles geht gut und wir sind wirklich begeistert von diesem Ort. Als dann noch ein kleines Feuer brennt und wir in der Abendsonne draußen unser gemeinsam gekochtes Mahl genießen (natürlich ohne Fleisch und nur mit ein bisschen Feta) dürfen, sind wir sehr dankbar. Dankbar für dieses Leben, die Menschen um uns herum und den Rahmen den diese wundervolle Insel bildet. An diesem Abend dürfen die Kinder wirklich lange aufbleiben, warum auch nicht, denn die Sonne geht nicht mehr unter.

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