Kroatien und Slowenien

Slowenien und Kroatien im Herbst 2015 – Klettern mit Freunden

Wir haben Juni und da stand er vor uns, unser erster eigener Bulli. Fast ein Jahr hatte Fabian den Markt beobachtet und wir hatten mit den zwei T4 von Rikes Vater schon tüchtig Vanlife oder Urlaub geübt, aber nun war es wirklich Zeit für den eigenen Camper. Nicht leicht zu finden, ein ACV mit langem Radstand, Syncro und Sperre, aber das Warten hat sich gelohnt. Wir wussten zwar zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie maßlos wir den Rost unterschätzt hatten, aber da wir es eben nicht wussten, konnte dies unsere Laune nicht trüben.

Jetzt hieß es, den Bulli schnell reisefertig zu machen. Zumindest Bett und Küche sind feine Items, wenn man in dem kleinen großen Gefährt vorübergehend wohnen will. Knappe zwei Monate blieben uns und Rike hat trotz ihrer Schwangerschaft das Ausbauzepter übernommen. Was wir auch noch nicht wussten, unsere Konstruktionen werden über drei Jahre halten und uns gute Dienste leisten. Wie das ging könnt ihr bei DIY Küche und DIY Bett nachlesen.

Noch mit den alten abgefahrenen Reifen vom Vorbesitzer und gelber Plakette treffen wir uns mit der kleinen Reisegemeinschaft. Lena und Flo haben ihren „Pierre“ geschickt und kreativ ausgebaut, so wurde der Peugeot 806 zum perfekten „Klettercamper“. Ebenso wie unsere Bettkonstruktion hat auch der geräumige Franzose viel länger gehalten, als Fabian gedacht hätte. Der verrückte Professor Matthias ist mit seinem T5 California am Start. Der kreative Kopf hat ganz neue Ideen zum Thema „Soll ich wirklich in den Wald sch…„, aber das muss er euch mal selbst erzählen.

Unser erster erwähnenswerter Stop ist am Lago di Predil, ein wunderschöner Bergsee an der italienisch – slowenischen Grenze. Wir werden nicht das letzte mal hier gewesen sein, 2018 kehrten wir wieder. Wir kochen Kaffee, essen lecker Sachen und genießen die Aussicht. Max testet mal kurz das eisige Bergwasser.

Weiter geht es Richtung Slowenien wo wir uns das erste mal die Finger lang ziehen und den herrlichen Fels der julischen Alpen anfassen. Wir sind begeistert von der rauhen Bergwelt, lassen dieses mal aber den Triglav links liegen und halten uns vor allem im Westen des großen Nationalparkes auf. Formell ist hier frei stehen überall verboten, wird aber außerhalb von Touristenzentren toleriert. Wir hatten jedenfalls nie Probleme.

Eine kleine, harmlose Schotterpiste führt uns zu einem einsamen Klettergebiet, an dem wir direkt schlafen können. Lena und Flo stellen natürlich vor toller Kulisse ihr Klozelt auf. Nach drei Tagen Klettern, unter anderem bei Kobarid, können wir alle mal eine Dusche vertragen und checken auf dem sympathischen Campingplatz Kamp Lazar ein. Ein morgendlicher Spaziergang entlang der Soca zum Wasserfall in der Nähe darf nicht fehlen.

Hornhaut ab, Finger und Bizeps müde, der beste Zeitpunkt um sich einmal in die Zivilisation zu begeben und eine Stadt zu besuchen. Wir sind in der Nähe von Triest und nutzen die Gelegenheit. Ein Parkplatz ist hier schnell gefunden, die Innenstadt und der Hafen sind wirklich pittoresk. Italienisches Flair in allen Ecken, da fehlt nur noch eine leckere Pizza, sollte ja kein Problem sein – dachten wir. Aber wir hatten die deutsche Rechnung ohne den italienischen Wirt gemacht. Nachmittags kann man lange nach einem Restaurant suchen das auf hat, laaange Mittagspause.

Das nächste mal sind wir schlauer 🙂 In Osp gibt es ein traumhaftes Klettergebiet mit einem sehr sympathischen Campingplatz. Dort dürfen wir auch duschen ohne eingecheckt zu haben. Dann ging es weiter nach Kroatien, entlang der Mittelmeerküste auf der Halbinsel Istrien. Am Limski Zaljev Reservat finden wir unseren schönsten Stellplatz, den wir zwei Nächte lang benutzen. Klettern mit Meersicht, in der Sonne liegen und Rovinj besuchen. Wir genießen unseren Urlaub, die schöne Landschaft und die erlesene Gesellschaft. Indes, die Berge Sloweniens haben uns nachhaltig beeindruckt, da fällt Istrien ein kleines wenig ab.

Auch der schönste Kletterurlaub muss naturgemäß mal ein Ende haben. Fazit unserer ersten Reise mit dem eigenen Bulli: Der Ausbau funktioniert bestens, Slowenien ist ein Traum und Istrien ist ganz nett. Wir freuen uns auf mehr 🙂