07.06. bis 08.06.2019 – Skuleskogen Nationalpark, Höga Kusten und eine hilfreiche Wiederentdeckung

Wir wachen an einem wunderschönen kleinen Ostseestrand auf und treffen dort, nach einem gemütlichem Frühstück mit einsamer Aussicht, einen schwedischen Lehrer mit seiner Familie. Keinesfalls fühlt sich der Urlauber gestört von dem Bulli am Strand und gibt uns freundliche Tipps für die Umgebung. Was er so über das Schulsystem in Schweden erzählt, gefällt uns sehr gut. Viel mehr Sport, Musik, Freiheit und Freizeit als in Deutschland. Kein Wunder, dass die Schüler hier glücklicher und gebildeter sind.

Unser Weg führt uns auf der E4 stetig nach Norden. In der Nähe des Skuleskogen Nationalparks, in mitten des UNESCO Weltnaturerbes Höga Kusten, hatte Fabian einen potentiellen Schlafplatz bei Google Earth ausgekundschaftet. Nach Umrundung einer großen Bucht setzt sich die Schotterstraße in eine ruppige Forstwirtschaftspiste fort. Bei der Einfahrt beäugt uns ein Rentnerpaar kritisch von der herrlichen Terrasse mit Meerblick vor dem hübschen Schwedenhäuschen.

Ein bisschen spannend ist es schon immer, wenn man diese Plätze sucht. Machen wir wirklich nichts Verbotenes? Werden wir ankommen oder wird der Weg zu wild? Ist schon jemand da oder stehen wir einsam? Könnte uns jemand wegschicken? Oder – liegt da tatsächlich eine stämmige Birke quer über dem Forstweg? Zum Glück hatten wir kurz zuvor die Astsäge im Bulli wieder gefunden, denn sonst wäre diese kleine Episode zu Ende gewesen. Das kleine Werkzeug frisst sich erstaunlich schnell durch den frischen Stamm und der Weg ist wieder frei.

Im Wendekreis am Ende des Wirtschaftsweges ist es angenehm ruhig, mückenarm und unspektakulär. Wir bleiben trotzdem und schlagen uns durch den wilden Urwald runter zur Ostsee. Angenehme Wärme begrüßt uns, als wir aus dem Unterholz ans Ufer treten. Friedlich ruht die See vor uns und verschafft uns einen Eindruck davon, warum diese einmalige Gegend Weltnaturerbe geworden ist.

Wir beenden den entspannten Urlaubstag mit Labskaus a la von Rath. Die reichlich verstreuten LIDL Märkte führen hier veganes Sojahack von guter Qualität und so genießen wir den leckeren Eintopf, wie gewohnt, ganz ohne Fleisch.

Am nächsten Tag begeistert uns der Skuleskogen Nationalpark und unser Sohn. Trotz fehlendem Mittagsschlaf schafft er tüchtige Klettereien und Höhenmeter. Die weiteren 1,5 km zur Slattdalskrevan (40 m hohe Schlucht) und auf den namensgleichen Gipfel sind dann aber ein bisschen zu viel verlangt für unseren Dreijährigen. Fabian steigt mit Elisa und Jaron ab, dabei stehen insgesamt mindestens 3,2 km zu Buche über Stock und Stein. Rike setzt den Weg fort und kommt ganz begeistert zurück. Sowohl die Schlucht, als auch der Blick vom Gipfel sind  beeindruckend und spektakulär.

Die Landmassen der Höga Kusten heben sich nach der letzten Eiszeit noch immer fast 1 cm pro Jahr aus dem Wasser. Grund dafür ist der Rückgang der Gletscher und das damit fehlende Gewicht der Eismassen.

Der Solbacken Campingplatz wartet mit einem schönen Ausblick, günstigen Preisen und Maschinenwäsche inklusive auf. Wir freuen uns, denn eine Wäsche ist mal dringend nötig. Wir freuen uns nicht mehr, als sich ein unbekannter vordrängelt und 2! Synthetikteile 2,5 h mit dem Baumwollprogramm bearbeitet. Wir sind nun schon ein bisschen sauer und wundern uns über die Gedankenlosigkeit, als sich unser Mütchen ein bisschen gekühlt hat.

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