Bedeutende Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Das erste Kind ist unterwegs, einschneidende Erlebnisse stehen bevor. Das Leben ändert sich und bekommt neue Prioritäten und Mittelpunkte. Mit abenteuerlichen Reisen und der großen Freiheit ist es jetzt vorbei. Wirklich? Wir sagen: auf keinen Fall! Allein – die Erlebnisse werden noch intensiver und wertvoller und man kann sie mit noch mehr geliebten Menschen teilen. „Aber es gibt doch Grenzen“ werden jetzt einige sagen. Schon, aber die setzt nur Ihr selber. Es geht fast alles auch mit Kindern.
Das Internet hat eine lange Liste von Beispielen, in denen Eltern zeigen, dass man mit Kindern den Globus bereisen kann. Egal ob zu Fuß mit dem Kinderwagen durch Südamerika oder mit dem Mercedes Rundhauber nach Indien. Auch liest man immer, dass die Familie sogar auf der Reise größer wird. Die verrücktesten Sachen, von Geburten in Mexico City im Krankenhaus bis zur einsamen Entbindung im thailändischen Meer.
Man hüte sich davor, andere für ihr Verhalten zu verurteilen oder kategorisch abzulehnen. Ich zum Beispiel würde nicht mit meinen Kindern durch den Kongo fahren, aber auch in einem einsamen Tal in Norwegen kann ein Sturz von einem Felsen fatale Folgen haben. Einen Vorschlag, wie man mit Risiken umgehen kann, machen wir in dem Artikel „Notfallmanagement – einmal tief durchatmen„.
Immer wieder kommen auch Meinungen ans Tageslicht, die aus unserer Sicht schlichtweg Humbug sind. Zum Beispiel werden da Eltern, die ihre Elternzeit für eine Reise nutzen als Schmarotzer bezeichnet, da sie die staatliche Unterstützung zum Vergnügen anstatt für die Familie nutzen. Was aber schweißt eine Familie mehr zusammen, als gemeinsam zu Reisen und jeden Tag miteinander zu verbringen. So intensiv für sich haben die Kinder ihre Eltern vermutlich selten wieder. Zu Hause würde man mit den Imperativen des Alltags eher weniger für die Familie da sein. Unser Tipp wenn man so was hört: einmal tief durchatmen und erst mal überlegen, ob man sich überhaupt auf eine Diskussion einlässt. Die Ursache der Aggression liegt meist an anderer Stelle – Neid zum Beispiel.
Wir jedenfalls möchten jeden ermutigen, gemeinsam mit Kindern zu Reisen. Keine Minute möchten wir missen von unserem dreimonatigem Besuch in Neuseeland. Mitten im europäischen Winter konnte unser ein Jahr alter Sohn barfuß die Welt entdecken und hat uns eine tiefe Freude nach der anderen beschert. Da wurden die beeindruckenden Landschaften und Naturerlebnisse beinahe zum Nebenschauplatz.
Aber natürlich muss man nicht einmal um die halbe Welt fliegen um grandiose Natur mit geliebten Menschen zu erleben. Norwegen, Griechenland, Slowenien, Irland oder einfach auf Föhr, die Seele baumeln lassen, weil die Eltern da schon mit mir waren, als ich noch ganz klein war. Zieht eure eigenen Grenzen, seid mutig aber nicht kopflos und lasst euch nicht von missgünstigen Zeitgenossen beeinflussen, es ist euer Leben.