Stellplatz gut gefunden

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Stellplatzsuche mit Hirn und Herz – das freie Leben!?

Traumhafte Übernachtungsplätze an Seen, am Meer, Flüssen und Bergen, das Ziel eines jeden freiheitsliebenden Wildcamper. Man sitzt vor dem Computer und sieht wunderschöne Bilder vom Campervan oder Expeditionsmobil vor atemberaubender Kulisse und fragt sich, klappt das auch bei mir? Wie ist das möglich und – ist das überhaupt erlaubt? Wir lieben es einsam und möglichst in der Natur zu stehen, die Stille zu genießen und mit einmaliger Aussicht am nächsten Morgen draußen zu frühstücken, das ist „unser“ Vanlife.

Dabei benutzen wir lieber den Begriff „frei stehen“, denn darum geht es doch, das ungetrübte Gefühl von Freiheit und ein bisschen Abenteuer. Wie machen wir das? Ich will euch gerne teil haben lassen. Worüber die Blogs und Vlogs im Internet sicherlich häufig hinweg täuschen: Man steht nicht jeden Tag einsam am Tagliamento oder in den albanischen Bergen. Für tolle Plätze braucht es Planung, Geduld und ein bisschen Glück. Abends um 18 Uhr anfangen, einen Platz für die Übernachtung zu suchen und der muss dann perfekt sein, ohne dass man sein Ziel kennt, das klappt nur ganz selten.

Zum Glück hat man aber vielfältige Möglichkeiten sich vorzubereiten. Foren, Blogs und Internetseiten geben einem Hinweise für das Reiseziel der Wahl. Manche Reisende, Vanlifer, Blogger veröffentlichen ihre Standplätze. Teilweise kann man über youtube-videos weiter kommen oder in Blogs von seinem Reiseziel stöbern. Systematischer geht das dann schon mit Google Earth, hier kann man bei Street View teilweise auch checken ob die Einfahrt in den Schotterweg frei ist oder andere Details auskundschaften. Auch diverse Stellplatz-Apps liefern wertvolle Hilfestellungen, jedoch ist man dann nicht immer allein.

Was dabei schnell vergessen wird: unterhaltet euch. Reisen mit Wohnmobilen gibt es schon seit langem, ebenso wie Menschen die das leidenschaftlich machen. Geht auf ein Treffen, sprecht mit Freunden und Familien, in der Regel kommt man nur so an die echten Geheimtipps.

Man sollte sich aber vor allzu hohen Erwartungen hüten, denn nicht immer findet man seinen Platz und nicht immer passt der Zeitplan. Manchmal kommen Jugendliche und machen ein Lagerfeuer, oder ein Angler taucht um 5:00 morgens auf und knallt mit den Autotüren. Bleibt gelassen, für jeden Fehlschlag findet ihr einen Platz, der euch schwärmen lässt. Am schönsten sind natürlich die positiven Überraschungen, wenn man nach 4 km Schotterpiste und einem bedrohlichem steilem Stück mit losem Geröll einfach den genialsten Platz in einer kleinen Bucht auf der Peloponnes findet oder um die nächste Kurve fährt und sich der Blick auf ein grandioses Panorama öffnet.

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Dafür muss man allerdings auch mal Risiken eingehen, sich Zeit nehmen und die Gegend auf eigene Faust erkunden. Dann steht man zwar immer mal wieder auch nicht so schön, aber das Erfolgserlebnis den „eigenen“ Platz gefunden zu haben, ist dann um so größer. Also Stress raus, Gelassenheit an und auf die Suche machen. Da drüben seh‘ ich doch nen spannenden Waldweg…

Wie ist das jetzt mit der Legalität? Das erfahrt ihr im Beitrag „Frei stehen oder lieber wild campen?“

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