02.01.2017 – Habe immer ein Handtuch äh eine Standschlinge dabei

Am nächsten Tag haben wir uns dann erst mal die Küste am Coastal-Walkway genauer angesehen, wie so oft gab es traumhafte Aussichten auf türkisblaues Wasser mit malerischen Stränden. Es sollte nicht die letzte Aussicht dieser Art gewesen sein. Zurück am Tweety war Improvisation gefragt. Was hat ein Kletterer/Boulderer dabei wenn er weiß er wird 3 Monate lang höchstens sporadisch seinem Sport nachkommen können? Richtig, kleine mobile „Griffbretter“. Und was ist da dran? Richtig, eine Standschlinge.  Aus Dieser und der Wäscheleine bastelten wir einen Sicherheitsgurtersatz der uns immerhin wieder zurück bis nach Leigh gebracht hat.
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Der Coastal walk vor Goat island

Dort angekommen deckten wir uns in einem kleinen Tante Emma Laden mit dem nötigsten ein. Hierzu gehört auf jeden Fall das leckere Neuseeländische – äh – Brot. Ich glaube die denken hier wirklich, dass es Brot ist. Für uns ist es eher Pappe, aber immerhin gibt es die Pappe aus Dänemark, Deutschland oder der Schweiz nach total traditionellen Konzepten und immerhin aus Vollkorn. Egal, Jaron fährt voll auf die Pappe ab und wir pimpen sie einfach so lange bis sie trotzdem geil ist.

Jetzt wirds wieder glücklich: Wir fanden eine kleine Werkstatt die Leigh Motors heißt und trauten uns tatsächlich durch das Tor aus Felgen zu gehen, auch wenn das alles nach einem verlassenen Platz aus Mad Max aussah. Hier eine Landcruiser Leiche, dort eine Maschinenhalle. Wir versuchten es mit einem vorsichtigen „Hello“, aber keiner Antwortete. Mutig geworden, weil keine Zombies oder ähnliches auftauchten, gingen wir weiter in die Halle hinein und konnten immerhin heraus finden, dass es einen zweiten Eingang gibt.
Also dahin und es begrüßte uns ein, wie immer freundlicher, Kiwi, der Tankwart. Wir schilderten das Problem und er antwortete kurz:“ I‘ll grab a mechanic.“ Während der Werkzeug holte entfernte Fabian die Gurtverkleidung mit dem „Multitool“ aus dem Warehouse und als gerade der Mechanic sich an der einen Seite des Gurtes zu schaffen machte erklang es von der anderen Seite: „Fixed it.“ Genauso wie wir hatte der Tankwart an der Gurtmechanik rumgepult und Glück gehabt. Bezahlung wollte man keine, also tankten wir und gaben ein tüchtiges Trinkgeld.

Auf den Schwingen dieses Erfolges ritten wir dann weiter nach Pakiri Beach. Ein ewig langer wunderschöner  Sandstrand. Nach einem gemütlichen Picknick im Schatten rüsteten wir uns und Jaron für die gefährliche Tour zu Jarons altem Feind: dem Sand. Erneut mussten wir fest stellen, dass unser kleiner neugieriger Forscher, der alles anfassen und der oralen Erkundung zuführen muss, Angst vor Sand hat. Wir beschränkten uns also auf eine milde und wohlbehütete Expositionstherapie und begaben uns zurück zum Tweety, nachdem Rike kurz mit den hohen Wellen schwamm und hindurchtauchte.

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Pakiri beach
Hier überkam Fabian eine wohlbekannte Angst, die Angst davor schwach zu werden. Also kamen die Trainingsgriffe mit Bandschlinge diesmal in ihrem gewohnten Umfeld zum Einsatz. Ein dem Boulderer freundlich gesonnener riesiger Poutukawa Baum stellte Fabian wohlwollend einen massiven Zweig zur Verfügung. In dieser Zeit machten Rike und Jaron ein Nickerchen, so dass der wilde Ritt nun weiter gehen konnte.

Wie aus unserer Erkundung der Südinsel im Jahre 2014 gewohnt planten wir die nächste Übernachtung auf einem DOC Campground. DOC steht für Department of Conservation und ist die Abteilung der Regierung die sich um den Tourismus und Nachhaltigkeit kümmert. Kennen gelernt haben wir diese Übernachtungsmöglichkeiten als schön gelegene günstige kleine Camps mit „Selbstzahlung“ in eine Box oder ähnliches. Hätten wir mal besser gelesen, diesmal erwartete uns eine Schranke und 28 Dollar Kosten. Zu spät um auszuweichen bissen wir in den sauren Apfel und gesellten uns zu den anderen 400 Campern.

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