Wer auch immer geschrieben hat, die Neuseeländer böllern nicht, das stimmt nicht. Unser entfernter Blick von unserem Stellplatz am Hafen auf der Whangaparoa Halbinsel ließ das große Feuerwerk über Auckland vielleicht ein bisschen mickrig erscheinen, aber links und rechts und über uns hatten wir auch am Ende des Yachthafens jede Menge Knaller und Raketen. Eine Menge Kiwis waren extra mit Ihren Hilux, Landcruisern und Nissangeländewagen auf die Wiese am Ende des Quays gefahren um das neue Jahr zu begrüßen. Tau Hou hari! sagen die Maori.
Während Jaron dieses Spektakel seelenruhig verschlief, entschloss er sich am nächsten Tag das neue Jahr zeitig zu begrüßen, was Fabian die Gelgenheit verschaffte die „blue hour“ zu nutzen und die ersten Sonnenstrahlen von 2017 vor der Shakespeare peninsula einzufangen. Für das Frühstück am Hafen musste natürlich noch der Standplatz gewechselt werden um die Aussicht zu optimieren.
Erster Sonnenaufgang 2017
Apropos Shakespeare Peninsula: Die Verbindung zum sagenumwobenen englischen konnten wir mit Hilfe unserer Reiseführer nicht eruieren und die kostbare Internetzeit muss man sich hier gut einteilen. Wie dem auch sei, wir besuchten den Shakespeare peninsula regional park, ein kleines aber feiner Naturschutzgebiet. Hier gibt es, wie so oft in Neuseeland tolle Vegetation und interessante Bäume zu bestaunen. Das ganze Gebiet ist mit einem Zaun und Schleusen umgeben um die endemische Fauna zu schützen. Ganz Neuseeland hat an allen Ecken und Enden Probleme mit eingeschleppten Geviech wie z.B. Hunden, Ratten und Katzen.
Toller Baum
Der kurze Spaziergang schien uns genau richtig um langsam für größere Unternehmungen in Form zu kommen, wobei diese vorerst noch auf sich warten lassen werden.
Wir durchfuhren einen kleinen verschlafenen Ort Namens Leigh um unser nächstes Ziel zu erreichen: Goat Island. Vor der Küste zwischen Leigh und Pakiri liegen einige kleine Inseln die die Namen bekannter Nutztiere tragen, so zum Beispiel Hen-Island, Chicken-Island und so weiter. Interessant ist es hier, weil die maritimen Lebensformen konsequent vor den angelverrückten Kiwis geschützt werden. Für einen Schnorcheltauchgang war es uns aber zu windig und außerdem waren wir spät dran.
Also rauf zurück zum Tweety, denn so langsam mussten wir mal kochen und irgendwann mal schlafen. Rucksack verstaut, zack Jaron in den Kindersitz und angeschnallt – denkste! Der ausgesprochen nervige Sicherheitsgurt hatte sich festgesetzt und ließ sich nicht bewegen. Nicht vor, nicht zurück, liebevoll, hartnäckig, geduldig, mit Gewalt, es war nichts zu machen. Auch die Kiwikurden, einige freundliche Männer die vor 15 Jahren nach Neuseeland ausgewandert waren, konnten uns leider nicht wieder mobil machen, ebensowenig der genauso freundliche Ranger.
Der erlaubte uns immerhin, auf dem Parkplatz zu übernachten, was für gewöhnlich verboten ist. Was man sonst noch so lernt in solchen Situationen: der AA, so was wie der neuseeländische ADAC ist für Sachen im Auto nicht zuständig. Daher konnten uns die immer netten aber auch meist überforderten Leute von Eurocamper nicht helfen, denn die hatten auch keine andere Idee.