Da es auf neuseeländischen Straßen, auch in der Nähe der Hauptstadt Wellington, keinen nennenswerten Verkehr gibt, kamen wir ungehindert in der Hafenstadt an. Wir klapperten ein paar Parkplätze ab und mussten erkennen, dass wir nirgendswo sonderlich viel Geld sparen konnten.
Sodann begaben wir uns ins Te Papa Atawhai Museum, dass Nationalmuseum des Landes. Eine sehr große, gut gemachte Dauerausstellung mit aufwendig gestalteten Themengebieten informiert über Menschen, Natur, Katastrophen und Historie und das ganze für Umme. Immer wieder erstaunlich für uns, welche große Rolle die beiden Weltkriege hier spielen.
Wie es dann gar nicht so selten passiert in Neuseeland trafen wir die Fahrradfahrer wieder, die an Rikes Geburtstag ihre Zelte im Regen abbrechen mussten. Und sie waren nass geworden, so erzählten die beiden und zwar sprichwörtlich bis auf die Unterhose. Sie schwärmten dann aber von dem Kamin in ihrer nächsten Herberge und einer luxuriösen Zugfahrt mit Weißwein und Fremdenführung durch den Lokführer.
Da Jaron nicht ganz so angetan war von dem Museumsbesuch wie wir – Kinder 😉 brachen wir etwas früher ab als geplant und begaben und auf einen kleinen Spaziergang. Allerdings trieb uns der Regen in die örtliche Bibliothek, so konnten wir immerhin ein bisschen bloggen.
Ein Kunstwerk in Wellington
Die Nacht verbrachten wir an einem Yachthafen zusammen mit 100.000 anderen Wohnmobilen. Dann am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, denn um 08:00 mussten wir auf die Fähre nach Picton rollen. Als alte Hasen der Fährschifferei frühstückten wir entspannt in der Wartezeit. Jetzt würde ich euch gerne von einer tollen 4 Stunden Überfahrt erzählen mit traumhaften Ausblick und Walsichtungen. In Wirklichkeit war es aber so:
Der Regen prasselte gegen die Scheiben und ein steife Brise wehte. Als tüchtige Seefrauen und -männer belächelten wir allerdings diejenigen, die sich Sorgen machten. So liefen wir aus und fühlten uns stark, bis wir das kleine Stück offene See zwischen den Inseln erreichten. Hohe Wellen brachten die riesige Fähre zu beeindruckendem Schaukeln – erste Hektik enstand. Die einen bunkerten Kotztüten, die anderen ließen sich ihr Frühstück, Wurst mit Ei schon ein zweites mal durch den Kopf gehen. Hektische Mitarbeiter rannten mit Putzausrüstung durch die Gegend.
Um so länger dieser Zustand anhielt umso unsicherer wurden wir, ob wir denn wirklich so harte Seeleute sind. Fabian ging cool mit Jaron auf dem Arm auf und ab ( ständig) und Rilke lag cool wie sonst was auf einer Couch. Insgeheim aber ärgerten wir uns schon, dass uns auch übel wurde und der ein oder andere schielte ab und zu auf den schwindenden Vorrat an Kotztüten.
Trotz der Größe der Fähre schaukelte es tüchtig
Als gute Ablenkung fungierte eine neue Bekanntschaft mit einem Theologenpäärchen aus Christchurch. Ein gutes Gespräch kann eben viel retten. Die beiden luden uns dann noch ein, ein oder ein paar Tage bei ihnen in Christchurch zu verbringen, wenn wir vobei kommen. Als dann die rettende Einfahrt in die Marlborough Sounds kam und die Landzungen den Seegang zügelten, waren wir froh und die letzte Stunde der Fahrt waren wir wieder richtige Seefrauen und -männer und waren froh, dass unser Frühstück da geblieben war, wo es hin gehört.
Die rettenden Sounds
In Picton erledigten wir dann noch Sachen wie Einkaufen und Sprit tanken, iSite – Besuch und Mittagessen, dann fuhren wir zu einem Stellplatz am Meer und Fabian durfte vor dem Abendessen noch – erfolglos- angeln.