23.01. bis 25.01.2017 – Marlborough Sounds – my Love!

Als am morgen das Wetter nicht so wirklich toll war, murrten wir ein bisschen rum. Aber immerhin waren wir auch hungrig und dann ist die Laune ja bisweilen nicht immer ganz gut. Mit der Stimmung besserte sich aber auch das Wetter und was sorgt noch für gute Laune ? Richtig, Bewegung. Also machten wir uns auf zur Mistletoe Bay, dort gibt es einen Einstieg in den Queen Charlotte Track, der tief hinein in die Marborough Sounds führt. Da dieser Track normalerweise nur in Etappen und mit Übernachtungen zu meistern ist, machten wir natürlich nur ein paar Kilometer davon.

Nach einer anstrengenden Tour an den höchsten Punkt des Abschnitts wurden mir mit einem fantastischen Ausblick über die Sounds belohnt, für uns ist diese Gegend Neuseeland ein absolutes Highlight unserer Reise und es sollte noch besser werden. Wir trafen oben ein junges Kiwipäärchen und einen Engländer in den besten Jahren und hielten mit beiden ein nettes Schwätzchen. Als wir gerade wieder gehen wollten, kam auch noch eine ganze Kiwifamilie, die fotographierten wir dann noch, wie man das eben so macht, wenn man mal alle auf dem Bild haben will.
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Wieder am Tweety mussten wir überlegen wie es weiter geht. So machen wir das hier ziemlich oft, fahren ohne genauen Plan in den Tag hinein und überlegen dann wo wir wandern, essen und schlafen. Was für eine Freiheit, wir lieben dieses Gefühl. In diesem Fall machten wir uns auf den Weg ein paar Campingplätze abzuklappern, dabei war Fabian sich schon sicher, dass er zur Titirangi Bay möchte.

Aber erst mal großer Alarm. Ein Geschrei im Auto, als gäbe es kein Morgen mehr. Unser lieber kleiner Sohn hatte Hunger und Bewegungsdrang, ist ja auch ne Frechheit, wenn man den ganzen Tag entweder in der Manduka oder im Auto schläft. Master Jarons (so wurde er in das Formular der Fährbuchung eingetragen: Mr. von Rath, Mrs. von Rath and Master Jaron) Wunsch ist uns natürlich Befehl und so hielten wir an der netten kleinen Sandy Bay zum Essen und Krabbeln.

Doch was jetzt? 26 km Schotterpiste bis zur Titirangi Bay oder nicht? Glücklicherweise wurde uns die Entscheidung abgenommen, denn die Schlafplätze die vor Titirangi lagen sagten uns nicht zu oder waren mit dem Auto nicht zu erreichen. So machten wir uns also auf die beschwerliche Reise und Tweety erkletterte Tapfer den Pass am Mt. Stokes bis auf über 1000m. Ärgerlich dabei, keine Aussicht, nur Dschungel, Wald, Büsche. So hoch über den Wundervollen Sounds und wieder nur Wald, nächste Kurve – Wald, nächste Kurve und ? Na? Der Blick weitet sich ins unendliche und vor uns liegt der bisher umwerfendste Ausblick der Reise. Eingefasst in eine malerische Bucht mit vorgelagerten Insel verliert sich unser Blick im Blau von Himmel, Wasser und Horizont.

Wir sind uns einig, allein für diesen Blick hat sich der Weg gelohnt. Und es sollte noch besser werden. Zunächst mussten wir die ganzen Höhenmeter wieder herunter und manchmal wünschten wir uns auf dem Weg hinab ein etwas höhergelegtes Fahrwerk. Unten angekommen, hatten wir den perfekten Campingplatz gefunden. Meerblick, Wiese zum Krabbeln mit schattenspendenden Bäumen und einem perfekten Strand. Das ganze für 5 Dollar pro Person und Jaron wie immer frei. Mit dem guten Gefühl einer richtigen Entscheidung und einer tüchtigen Portion Glück legten wir uns schlafen.
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Der nächste Tag sollte perfekt werden. Geweckt von den angenehm warmen Strahlen der Morgensonne konnten wir mit wundervoller Aussicht frühstücken. Den Rest des Tages ließen wir uns treiben, entspannten uns auf der Wiese, Jaron fröhnte seinem ungebrochenen Entdeckerdrang und war genauso glücklich wie wir. Später am Strand konnten Rike und Fabian gemütlich lesen während Jaron friedlich schlief. Praktisch hierbei: der unfassbar günstige Sonnenschirm, den wir ungeplant an Rikes Geburtstag gekauft hatten, leistete uns gute Dienste.

Nebenbei wurde noch ein bisschen geangelt, ein Snapper der noch zu klein war durfte wieder schwimmen während ein Red Gunard nicht so viel Glück hatte und in der Pfanne landete.  Vor dem Abendessen weihten wir noch unsere Solardusche ein, dann gab es Fisch mit Gemüsecurry und Süßkartoffeln. Dabei gab es mehr als genug für jeden, denn Rike hatte vor dem heutigen Angeln von einem netten Neuseeländer schon einen Tarakihi (wenn ich mich recht entsinne) – Filet geschenkt bekommen. Der Pensionär hatte wohl ein bisschen Mitleid, als Rike von meinen wenigen und erfolglosen Angelversuchen berichtete.

Der großzügige und erfolgreiche Angler (der Schummler benutzt ja auch ein Boot) erzählte uns von seinem Lebenskonzept, das wir sehr gut nachvollziehen können: Er und seine Frau leben seit sie in Rente sind im Wohnmobil. Im Winter im Norden des Landes, im Sommer im Süden (nota bene: wir sind auf der Südhalbkugel) – wie könnte es besser sein.

Nachdem sich Jaron schlafen gelegt hatte, konnten wir den milden Abend genießen und noch lange draußen sitzen. Zum ersten mal in diesem Urlaub, blieben wir auch noch eine zweite Nacht am selben Platz.
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Der nächste Tag begrüßte uns mit Regen, aber das schmälerte die Laune nicht. Wir ließen es gemütlich angehen in unserem Camperbett und als wir den halben Tag vergammelt hatten, entschlossen wir uns schweren Herzens die Titrangi Bay zu verlassen. Mit einem kleinen Zwischenstopp an unserem Übernachtungsplatz vom 22. auf den 23.01. fuhren wir zur Smith Rinderfarm, die in unserer hilfreichen App Campermate angepriesen wurde.

Wir wurden nicht enttäuscht: Zur Begrüßung gab es selbstgebackene unfassbar frische und sehr lecker Bananenmuffins, auch für Master Jaron wurde einer in den Korb gelegt. Die Anlage war mit Herzblut betreut und aufgemacht und wir hatten 1a Sanitäranlagen, sogar mit Babybadewanne und WLAN. Als alle drei Familienmitglieder richtig sauber waren, aßen wir den Rest vom Vortag und Steinofenpizza aus einem mobilen Steinofen, gebacken von einer deutschen Auswanderin. Vom restlichen Pizzateig bekamen wir noch Brötchen, gut fürs Frühstück. denn unsrere Vorräte waren ordentlich geschrumpft.

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