Trotzdem wir uns ja eigentlich seelig und geistig lange genug darauf vorbereiten konnten, waren wir doch ein klein Wenig überwältigt. Ein Jahr weilt unser Sohn Jaron nun schon unter uns und ist uns (fast) immer eine Riesenfreude. Noch am frühen Morgen bekam der Kleine sein erstes Geburtstagsgeschenk von uns: zwei kleine Holzkiwis die mit Begeisterung und nicht gerade sanft mehrfach gegeneinander geschlagen wurden. Ein gelungenes Präsent würden wir sagen.
Etwas später trafen wir uns wieder mit Rikes Eltern und es gab weitere Geschenke, einen Handfeger und einen roten von Gunhild genähten Pullover. Nachdem wir uns ein kleines Museum zur örtlichen Fauna und Flora im Visitor Center von Haast angesehen hatten, fuhren wir zur Jackson Bay. Hier gibt es einen tollen langen Steg und einen netten kleinen Spaziergang zur Nachbarbucht. Der Umweg hatte sich zwar gelohnt, ein Geheimtipp ist Jackson Bay aber eher nicht.
Die Mittagspause fiel eher unerfreulich aus, trotz Hitze zwangen uns die fliegenden und beißenden kleinen Mistviecher im Auto zu bleiben. Ein kurzer ausfallartiger Abstecher zum Strand brachte dann aber ein sehr erfreuliches Wiedersehen mit unseren alten und geliebten Freunden: Hectordolphins. Diesmal sichteten wir bestimmt 20 Exemplare der seltenen Spezies – wunderbar.
Dann ging es immer weiter Richtung Norden entlang der Westcoast. Gerade noch rechtzeitig checkten wir im Top 10 Holidaypark von Fox Glacier ein. Zwar war der Campingplatz jetzt nicht so toll und eher teuer, aber wir wollten auf jeden Fall zuverlässiges WLAN. Für den nächsten Morgen stand ein wichtiges Skypedate an, denn schließlich wollten auch die anderen Großeltern Jaron gratulieren.
Damit war der Tag aber noch nicht zu Ende. Bei gutem Wetter fuhren wir Richtung Lake Matheson und jetzt war Rikes wirklich aufgeregt. Die Chancen standen gut eine echte Rarität zu erleben: der Mt. Cook gespiegelt im Lake Matheson. Aufgrund der ständigen Niederschläge ander Westküste gibt es dort nicht nur viel Regenwald sondern auch nur wenige Momente in denen man die Spiegelungen beobachten kann.
Schnell die Kamera eingepackt und mit Siebenmeilenstiefeln den Weg Richtung See einschlagen. Jetzt wuchs auch bei Fabian die Aufregung und immer schneller schritten wir aus Richtung Spiegelwasser. Noch eine letzte Biegung durch den Wald zum Aussichtspunkt und – Freude und Erleichterung. Bei bestem Wetter zeigt sich Aoraki nun von seiner westlichen und einer seiner besten Seiten. Gleichzeitig kann man den riesigen Berg tatsächlich im See sehen – wir haben mal wieder ein unfassbares Glück.
An insgesamt drei Aussichtsstellen werden See und Berg wie im Fieber fotographiert und es ergeben sich im, für Rike dritten, Anlauf wunderschöne Spiegelfotos. Dass nennen wir einen würdigen Abschluss des Tages. Eines ist aber dank der Zeitverschiebung nach Deutschland noch nicht abgeschlossen: Jarons Geburtstag. Und so gibt es am nächsten Morgen eine Verlängerung und ein freudiges Wiedersehen über Skype mit Fabians Eltern.
Ein sehr seltener Anblick