01.06. bis  03.06.2019 – Smaland,  Astrid Lindgren und Stockholm

Was kann man nicht alles entdecken an einem solch herrlichen Ort. Schalen von Süßwassermuscheln, unzählige Käfer, Blumen und Steine. Danke Jaron, denn ohne Dich würden wir davon wahrscheinlich nur die Hälfte mitbekommen. Nach einem Spaziergang am See bessert sich das Wetter deutlich und wir nehmen den Rest des Tages „in Angriff“. Wir statten der kleinen Siedlung Bullerbyn einen Besuch ab, die drei Höfe hier haben der berühmten und großartigen Astrid Lindgren als Vorlage für Bullerbü gedient.

Die einzigartige Autorin ist in Smaland aufgewachsen, das für seine fleißigen und eher geizigen Bewohner bekannt sein soll. Man nennt sie auch die Schwaben Schwedens. Nota bene: wir treffen nur auf freundliche und aufgeschlossene Einheimische. In der Nähe kann man auch noch Lönneberga besuchen und außerdem gibt es einen ganzen Astrid Lindgren Park, der ist aber eher etwas für größere Kinder.

So richtig wohl fühlen wir uns nicht, während wir in die Vorgärten des kleinen Örtchens gucken. Die Bewohner lassen sich von den Touristen nicht stören und frühstücken in Ruhe auf der Veranda. Die kennen das Spielchen wohl schon. Wir sind vor der Saison da und so hat das nett aussehende Café Sörgarden noch geschlossen.

Da uns der letzte Nationalpark so gut gefallen hat, fahren wir anschließend zum Nächsten. Der heißt Norra Kvill und ist nur über eine gut befestigte Schotterstraße zu erreichen. Nichts was den Bulli fordern würde. Richtig wandern werden wir auf dieser Reise nicht. Wir haben uns gegen eine Kraxe entschieden und so muss unser Dreijähriger alles zu Fuß machen. Das schränkt zwar die Reichweite ein, macht aber mehr Spaß. Und was sollen wir schreiben – der große Kleine ist gut zu Fuß und ein Hans Dampf in allen Ecken. „Was ist das?“ „Mama guck mal hier.“ „Warum?“ So ein Entdeckerdrang ist meistens faszinierend, ganz manchmal aber auch so ein kleines bisschen nervig.

Es ist schon spät und wir möchten nicht mehr weit fahren, daher suchen wir uns mit der bekannten App einen Platz am See. Als wir ankommen ist der frecherweise schon besetzt. Die netten Schweizer im T6 California heißen uns zwar willkommen, ihre wilden Köter blockieren aber laut bellend den Zugang zum See. „Der ist noch jung und immer so aufgeregt.“ Wir merken uns die Stelle, suchen aber erst mal weiter.  Rike schaut sich die Straßen auf der Karte an und folgt ihrem Instinkt. Gut gemacht, denn wir entdecken einen Platz direkt am Wasser. Da steht zwar ein verlassener alter Astra, aber ansonsten ist es idyllisch und wir sind ganz allein. Die Zufahrt war auch etwas haarig, was einen Hauch Abenteuer spüren lässt. An unserem, bis dato, besten Platz genießen wir ein mückenfreies Abendessen in der Sonne.

Wie der letzte Tag aufgehört hat, fängt der nächste an. Wir frühstücken draußen mit der herrlichen Aussicht und verbummeln den Vormittag am See mit Käfer suchen, Steine schmeißen und Feuer machen. Plötzlich ist es Mittag und wir essen erst mal gemütlich unsere Haferflocken mit Obst. Irgendwann machen wir uns dann tatsächlich auf die Socken und tingeln weiter Richtung Stockholm.  Wir finden einen Spot an der Ostsee, der sonst wohl von Kitesurfern genutzt wird, sind da aber mal wieder ganz alleine.

Sind wir aus Kopenhagen ja ziemlich geflohen, überrascht uns Stockholm mit bestem Wetter und einem angenehm lässigen internationalem Flair. Parken in der Gamla Stan ist völlig illusorisch und so nehmen wir einen langen Anmarsch in kauf. Der lohnt sich aber und wir flanieren entspannt durch die schöne Altstadt. Das Schloss ist imposant und die Gassen malerisch. Natürlich will jeder an das Geld der Touristen, aber so ist das eben in Hauptstädten. Ketzerisch kaufen wir köstliches Ben und Jerry’s Eis und bummeln zurück zum Bulli. Der tapfere Jaron macht all das ohne zu murren zu seiner Mittagsschlafzeit mit. Auch Elisa ist eine entspannte Globetrotterin – was haben wir für ein Glück.

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